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30. März 2017 | Haller Kreisblatt | Nicole Donath

Barrierefreies Wohnen und 22 neue Arbeitsplätze

Schmedtmann-Gelände: Im Sommer ist der Neubau für die ambulante Hausgemeinschaft des Vereins Daheim bezugsfertig. Die Scheune weicht nach Ostern einem weiteren Wohnkomplex
Halle (nie). Die Zeiten, da »Öchel« hinter der Theke stand und seinen Gästen ein »Ge­deck« servierte, sind lange schon vorbei. Nachdem das Traditi­onshotel Schmedtmann 2006 geschlossen wurde, folgte vor zwei Jahren der Abbmch. Neu­es Leben gibt es bald dennoch im Kreuzungsbereich Bis­marckstraße/B 68: Der Wohn­komplex, den Bauträger Frank Mittelberg hier errichten lässt, steht kurz vor der Fertigstel­lung. "Im Sommer soll das Haupthaus bezugsfertig sein", erklärte der Unternehmer jetzt bei einem Ortstermin.

Mieter wird die Ambulante Hausgemeinschaft des Vereins Daheim, die hier 15 Menschen ein neues Zuhause bietet. "Jedes der Einzelzimmer verfügt über ein barrierefreies Bad mit Du­sche", berichtet Pflegedienst­leiterin Sonja Buschmann. "Die eigenen Möbel und Erinne­rungsstücke schaffen eine per­sönliche Atmosphäre zum Wohlfühlen." Dabei richte sich die Hausgemeinschaft an alle Menschen, die im höheren Le­bensalter pflege- und betreuungsbedürftig geworden sind, an einer demenziellen , oder psychischen Erkrankung leiden oder eine Alternative zum Einzug in ein Pflegeheim suchen, weil sie den familiären Charak­ter einer Hausgemeinschaft vorziehen. Während hier noch freie Plätze zur Verfügung ste­hen, sind die sechs seniorenge­rechten Wohnungen zwischen 36 und 49 Quadratmetern im Dachgeschoss aktuell vergeben. „Hier ziehen Menschen ein, die die Wahl haben, wie viel Be­treuung sie in Anspruch neh­men möchten", erläutert Sonja Buschmann. "Das Angebot reicht vom frisch gekochten Mittagessen bis hin zur Pflege."

Darüber hinaus hält der Verein in dem Haus eine sogenannte Entlastungseinheit bereit: "Im Alltag pflegender Angehöriger kommt es immer wieder mal vor, dass die für ein paar Tage Entlastung benötigen", ergänzt Andre Korbach, Regionalleiter bei Daheim. Außerdem können hier für kurze Zeit Menschen betreut werden, die in einer psychischen Krise sind, die nach einem Krankenhausaufenthalt psycho-physische Stabilisie­rung benötigen oder deren häusliche Situation sich so ver­ändert hat, dass sie auf einen Platz warten.

Nach Ostern soll dann auch noch die Scheune abgerissen werden, die zum 450 Jahre alten Hof Schmedtrnann gehörte. „Hier entsteht ein weiterer Neubau mit 19 Wohneinhei­ten", berichtet Frank Mittel­berg. "Allerdings sind diese größer geschnitten." Bei den Häusern, die ohne öffentliche Mittel gebaut werden, handelt es sich um KfW-40plus-Häuser, die mit eigenem Strom aus Photovoltaikanlagen und ei­nem eigenen BHKW versorgt werden. "So halten wir die Ne­benkosten sehr gering."
Neben dem Angebot für se­niorengerechtes Wohnen ent­stehen aber auch über 20 neue Arbeitsplätze: "Wir brauchen noch fünf Pflegefachkräfte, fünf Pflegekräfte, zwei Hauswirt­schafterinnen, sieben Nachtbe­reitschaften, drei Reinigungs­kräfte sowie weitere Auszubil­dende", motiviert Sonja Busch­mann Interessierte, ihre Bewer­bungen abzugeben.

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