01.09.2016 | Bonewie
Nach der Ankunft wurde zunächst am Weserufer, in Sichtweite zur berühmten „Schachtschleuse“, ein reichhaltiges Picknick veranstaltet. Bei sommerlichen Temperaturen gab es Frikadellen und selbstgemachten Kartoffelsalat auf eigens mitgebrachten Bierzeltgarnituren.
„Waren Sie schon einmal in Minden?“, fragt Maria Kammermann, leitende Ergotherapeutin bei Daheim, einen älteren Herrn, der es sich in seinem Rollstuhl im Schatten bequem gemacht hat. Diese banal anmutende Frage hat einen klaren therapeutischen Hintergrund. „Es geht um Gedächtnistraining“, erklärt Kammermann und tatsächlich setzt die Erinnerung sofort ein. „Ja, früher waren wir öfters mit unseren Kindern hier“, lautet die spontane Antwort. Der Umgang mit dementiell erkrankten Menschen erfordert Behutsamkeit, denn zunächst wird im Krankheitsverlauf das Kurzzeitgedächtnis in Mitleidenschaft gezogen. So gibt die Frage nach Vergangenem Sicherheit, wohingegen tagesaktuelle Zusammenhänge Schwierigkeiten bereiten können.
Nach dem Essen ging es zu einer zweieinhalb-stündigen Rundfahrt auf der Weser an Bord der „Europa“. Die Teilnehmer konnten dabei sowohl die 13 Höhenmeter ausgleichende Schachtschleuse, wie auch das Wasserstraßenkreuz von Weser und Mittellandkanal erleben. Gestärkt durch Kaffee und Kuchen an Bord, ging es am Ende eines ereignisreichen Tages wohlgelaunt wieder nach Gütersloh. „Da wir in unseren Hausgemeinschaften, soweit es eben geht, den normalen Alltag leben wollen, sind solche Aktivitäten ein wichtiger Baustein unserer konzeptionellen Arbeit“, berichtet Maik Bohnenpoll, Leiter der Hausgemeinschaft Stükerkamp. „Aber noch wichtiger ist doch, dass alle richtig viel Spaß hatten“, ergänzt er lachend.