26.04.2017 | Westfalen Blatt | Klaus-Peter Schillig
Das Dach ist drauf, die Fenster drin, der Innenausbau deshalb in vollem Gange. Sogar der Fahrstuhl könnte schon in Betrieb genommen werden, wie Pflegedienstleiterin Sonja Buschmann beim Rundgang über die Baustelle mit Gerrit Imkemeyer und Matthias Stüwe von der »Wertheraner Bauidee« erfreut feststellt. Noch in diesem Jahr, versprechen die beiden Unternehmer, können die Bewohner und Gäste einziehen. Kernstück wird die Hausgemeinschaft, in der bis zu 18 Bewohner ein neues Zuhause finden können. In Einzelzimmern mit Dusche und eingerichtet mit eigenen Möbeln wird hier eine persönliche Atmosphäre geschaffen. Dazu kommen die Gemeinschaftsbereiche mit Küche, Wohn- und Esszimmer, wo gemeinsam gekocht, geredet, gegessen oder gespielt wird.
Besonders am Herzen liegt Sonja Buschmann auch die Tagespflege. »Dann müssen die Wertheraner nicht mehr nach Halle fahren«, erzählt Sonja Buschmann von den Gästen in der Haller Einrichtung, die (noch) regelmäßig über den Berg fahren müssen. Das Angebot richtet sich an ältere Menschen, die somatisch und/ oder psychiatrisch erkrankt sind, aber noch in ihrer eigenen Wohnung oder im Familienverbund leben. Bis zu 16 Personen sollen hier künftig individuell nach ihren Möglichkeiten einen geordneten Tagesablauf erleben, aber auch ihre Fähigkeiten erhalten oder gefördert bekommen.
Eine Hausgemeinschaft betreibt Daheim schon seit mehreren Jahren an der Rosenstraße gleich neben Haus Tiefenstraße. Einige der Bewohner, durchweg mit Betreuungs- oder Pflegebedarf, sind schon gemeinsam eingezogen. Nicht alle sind noch mobil wie früher, ihr Unternehmungsgeist aber ist noch wach. »Auch Rollstuhlfahrer wollen noch was erleben««, sagt Sonja Buschmann und erzählt von Besichtigungen bei Miele oder Claas, im Baumarkt, in einer Wurstfabrik oder im Straßenbahndepot.
Auch im Haushalt kann jeder mitmachen. Eine hilft beim Bügeln, einer beim Kartoffelschälen. Und beim Grillen darf natürlich ein Mann Glut und Grillgut im Auge behalten. Und auch die Mitarbeiter ziehen sich nicht auf ihre Zuständigkeiten zurück. »Da spricht auch die Hauswirtschafterin mal mit den Angehörigen«, sagt die Pflegedienstleiterin. Und Töchter oder Söhne bekommen auch einen Schlüssel, um Vater oder Mutter jederzeit besuchen zu können
Neue Arbeitsplätze in Halle und Werther
Inklusive der Nachtbereitschaft schafft Daheim an der Engerstraße 25 neue Arbeitsplätze. Das reicht von Pflegefachkräften über Pflegeassistenten, Reinigungskräften, Hauswirtschafterinnen bis zum Fahrer, teilweise auch im Zweitjob. Einige neue Mitarbeiterinnen, auch für ein ähnliches neues Projekt in Halle, hat Sonja Buschmann schon gefunden, weitere werden gesucht. Sie verstehen sich. als Alltagsbegleiter und unterstützen die Bewohner 24 Stunden am Tag. »Wer in einem engagierten Team mitarbeiten möchte und wer Spaß hat, etwas Neues aufzubauen, ist herzlich willkommen«, ist die Pflegedienstleiterin offen für Bewerbungen für Halle und Werther.